Intestinale Fruktoseintoleranz ist die am häufigsten vorkommende Art von Fruktoseintoleranz, das heißt Unverträglichkeit von Fruchtzucker (Fructose). Gelangt ein größerer Anteil konsumierten Fruchtzuckers wegen unvollständiger Aufnahme durch die Dünndarmwand in den Dickdarm, so spricht man von Fruktosemalabsorption.(1)
Erworbene GLUT-5- Transportdefekte können passager oder dauerhaft vorkommen. So wird die Transportkapazität von GLUT-5-
durch die Aufnahme von Sorbit mit der Nahrung vorübergehend blockiert [3], während sie durch gleichzeitige Aufnahme von Glukose stimuliert werden kann. Dies ist der Grund, warum Saccharose au ch bei Vorliegen einer Fruktosemalabsorption relativ gut resorbiert werden kann, da mit jedem Molekül Fruchtzucker gleichzeitig ein Molekül Traubenzucker angeboten wird und so die Restaktivität des
GLUT-5-Transporters stimuliert wird [3], während körperliches Training einen hemmenden Einfluß auf das GLUT-5-
Transportsystem zu haben scheint [4].
Nicht zu verwechseln mit der angeborenen "hereditäre Fruktoseintoleranz", diese tritt äußerst selten auf. 1 vom 20.000 Neugeborenen.
hereditär: erblich, vererbt, äußerst selten, 1 von 20.000 Säuglingen
intestinal: zum Darm gehörend
Es handelt sich um einen angeborenen Mangel an Fruktose-
1-phosphat-Aldolase (Aldolase B). Bei diesem Defekt kommt es in der Leber (Leberschäden) und Niere (Tubulsdefekte) daher nur zur Expression der Aldolase A, die das Fruktose-1-Phosphat nur sehr langsam spaltet. Bei Zufuhr von Fruktose akkumulieren daher Fruktose und Fruktose-1-Phosphat. Fruktose-1-
Phosphat inhibiert die Fruktose-1,6-Bisphophatase und die Aldolase A, was zu einer Drosselung der Glykolyse
und der Glukoneogenese führt (Hypoglykämien/Unterzucker). Während es sich bei der Fruktoseintoleranz um einen angeborenen Enzymdefekt handelt, ist die Fruktosemalabsorption durch ein defektes Monosaccharidtransportsystem
im Dünndarm gekennzeichnet.(7)